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Aus den Magazinen des Landesarchivs (Januar 2015)
Skizze aus dem "Wiedensahler Skizzenbuch" von Wilhelm Busch (150 Jahre Max und Moritz aus Schaumburg) (1855/57) (NLA - Bückeburg - Dep. 63 Acc. 2010/042 Nr. 1)
Wilhelm Busch wurde am 15.4.1832 in Wiedensahl nördlich von Stadthagen geboren. Für eine weitergehende Schulbildung schickten ihn seine Eltern mit neun Jahren zu einem Onkel, dem Pastor Georg Kleine, nach Ebergötzen bei Göttingen, dann Lüthorst, der ihn selbst unterrichtete. 1847 begann er Studien in Maschinenbau an der Polytechnischen Schule Hannover, wechselte aber 1851 zur Malerei und verbrachte einige Zeit an den Akademien Düsseldorf und Antwerpen. Nachdem er an Typhus erkrankte, kehrte er 1853 nach Wiedensahl zurück und ging 1854 nach München. Dort knüpfte er Kontakte zur Künstlervereinigung „Jung‑München“ und zeichnete für verschiedene Blätter. 1865 – vor 150 Jahren – veröffentlichte er als erstes eigenständiges Werk seine später berühmten Lausbubengeschichten von Max und Moritz. Neben zahlreich erschienenen vereinfachenden plakativen Bildergeschichten, Vorläufern der Comics, widmete sich Busch immer auch der klassischen (Landschafts-)Malerei.
Beides wird bereits zehn Jahre zuvor stilistisch deutlich in den Skizzen des „Wiedensahler Skizzenbuches“, die er in seinen Münchener Anfangsjahren bei Aufenthalten in Wiedensahl und Umgebung zeichnete. Enthalten sind Zeichnungen von Landschaften des Weserberglandes von Wiedensahl bis nach Hameln sowie von Menschen, Tieren und Gebäuden. Die abgebildete Skizze zeigt zum einen ein Beispiel der norddeutschen dörflichen Architektur wie auch der Menschen, mit denen Wilhelm Busch einen großen Teil seines Lebens verbracht hat: hier einer Tracht tragenden Bäuerin.